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da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete

da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete

€ 24,70
inkl. 10%-MwSt. (=€ 2,25)
Deutsche Literatur
Nummer:
1515
Herausgeber:
Suhrkamp Verlag AG
Edition:
5
Erscheinungsdatum:
20.07.2020
ISBN:
978-3-518-22515-8
Form:
220cm x 220cm, 395g
Seiten:
201
Hardcover
Beschreibung

»Verehrte Lauscher und Lauscherinnen versuchen Sie nicht das Geheimnis dieses Textes zu lüften«, verfügt Friederike Mayröcker in ihrem neuen Prosawerk – aber schon sein Titel legt eine unfehlbare Spur. da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete lässt keine Zweifel an dem, was immer noch Tag für Tag zu tun ist: hellwach und neugierig auf die Welt blicken und ihr eine Kunst abgewinnen, die Wörter in Sternschnuppen verwandelt und die Sprache selbst als einen schier unerschöpflichen poetischen Zauberkasten begreift: »meine Texte entstehen durch sich fortpflanzende Augen«, so eines der Geheimnisse, das die Wiener Dichterin ihren Leserinnen und Lesern doch noch preisgibt.
Mag die »Leibhaftigkeit« im hochbetagten Alter auch mühselig geworden sein, mögen die Listen an Wörtern, die mit den Jahren abhandengekommen sind, auch länger werden, wie die Poetin selbst beklagt – »in meinen Träumen bin ich jung, in meinen Träumen bin ich high«, versichert Friederike Mayröcker, und dieses Credo gilt umso mehr für ihre unvergleichliche, grenzenlose und ganz und gar unausdeutbare Dichtung.

Autor / Autorin: Mayröcker, Friederike

Friederike Mayröcker wurde am 20. Dezember 1924 in Wien geboren und starb am 4. Juni 2021 ebendort. Sie besuchte zunächst die Private Volksschule, ging dann auf die Hauptschule und besuchte schließlich die kaufmännische Wirtschaftsschule. Die Sommermonate verbrachte sie bis zu ihrem 11. Lebensjahr stets in Deinzendorf, welche einen nachhaltigen Eindruck bei ihr hinterließen. Nach der Matura legte sie die Staatsprüfung auf Englisch ab und arbeitete zwischen 1946 bis 1969 als Englischlehrerin an verschiedenen Wiener Hauptschulen. Bereits 1939 begann sie mit ersten literarischen Arbeiten, sieben Jahre später folgten kleinere Veröffentlichungen von Gedichten. Im Jahre 1954 lernte sie Ernst Jandl kennen, mit dem sie zunächst eine enge Freundschaft verbindet, später wird sie zu seiner Lebensgefährtin. Nach ersten Gedichtveröffentlichungen in der Wiener Avantgarde-Zeitschrift "Plan" erfolgte 1956 ihre erste Buchveröffentlichung. Seitdem folgten Lyrik und Prosa, Erzählungen und Hörspiele, Kinderbücher und Bühnentexte.

Kritik: der Freitag

»... [ein] zärtliches Diarium ... Das Dichten etabliert eine Gegenwelt zum physischen Verfall, mündet in eine hochkomplexe Poetisierung und Überschreibung der Welt.«

Kritik: Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Überraschend ist in ihrem aktuellen Band die Frische, die Alterskomik, die Jugendlichkeit der aleatorischen Sprünge, die Evokations- und Abschweifungslust, die Technik gehetzter Über- und Ausblendung, der nervösen Schichtung und Frequenzüberlagerung, die dieses Sprachkunstwerk unermüdlich hervortreibt.«

Kritik: Süddeutsche Zeitung

»Mit jedem neuen Buch von ihr fühlt man sich literarisch frisch durchlüftet.«

Kritik: Deutschlandfunk Kultur

»Die Bücher von Friederike Mayröcker sind seit nunmehr fast siebzig Jahren sehr fein gesponnene Gewebe ... die aus rauschhaften Naturwahrnehmungen, Schlagzeilen, Gedächtnissplittern, Kindheitsbildern und Traumszenen gefügt sind. Dank ihrer überwältigenden Einbildungskraft entstehen daraus leuchtende Mosaike.«

Kritik: NDR

»Eine Wucht an Bildern ...«

Kritik: Neue Zürcher Zeitung

»Noch ein paar Jahre, dann wird die Schriftstellerin hundertjährig. Aber sie schreibt mit einer Frische, als habe sie eben erst damit begonnen.«

Kritik: Berliner Zeitung

»... eine ungemeine Schönheit. Indem die Autorin einen alles umfassenden, rauschhaften Wahrnehmungsraum schafft, gelingt es ihr, eine Einheit des Kosmos herzustellen.«

Kritik: Falter

»... weil das Innerste dieses Schreibens wie früher ist, vermag es wie je zu bezaubern, in allen seinen Gedankensprüngen, Bildbrüchen, irrwitzigen Pirouetten, vor denen [Friederike Mayröcker] selbst gleichsam staunend steht ...«

Kritik: SWR

»Friederike Mayröcker erweist sich in ihrem neuen poetischen Journal-Band als hellwache Autorin. Wer die einzelnen Kurztexte aufmerksam liest, wird reich belohnt. Das ist Literatur auf höchster Höhe, weil sie Prosa, Poesie und Reflexion zu einem unnachahmlichen Textgewebe verstrickt.«

Kritik: textem.de

»Noch ein bereichernder Band in Friederike Mayröckers langer Bibliothek.«

Stichwörter:

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