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Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht

Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht

€ 24,70
inkl. 10%-MwSt. (=€ 2,25)
Deutsche Literatur
Herausgeber:
Suhrkamp Verlag AG
Edition:
3
Erscheinungsdatum:
12.02.2024
ISBN:
978-3-518-43167-2
Form:
215cm x 215cm, 377g
Seiten:
231
Hardcover
Beschreibung

»Ein reiches und reichhaltiges Buch. Diese heitere Bösartigkeit führt vielleicht zur Verbesserung der Welt oder ins nächste Wirtshaus.« Elfriede Jelinek Es ist das Jahr 1994. In einem Kärntner Dorf am Fuß der Karawanken sitzt die Erzählerin unter einem Lkw und beobachtet die Welt und die Menschen knieabwärts. Sie ist elf Jahre alt und spielt Verstecken mit ihrer Freundin Luca aus Bosnien. Zum letzten Mal, denn die Familie zieht um. Der Hof ist zu klein geworden für den Ehrgeiz der Mutter, die ausschließlich eines im Kopf hat – bürgerlich werden! Nach und nach treffen immer mehr Nachbarsleute ein, um beim Umzug zu helfen, und das Kind in seinem Versteck beginnt zu erzählen: von seiner Angst, im Katzlteich ertränkt zu werden, weil es kurze Haare hat. Weil es Bubenjeans trägt. Weil es heimlich in Luca verliebt ist. Dabei ist sie nicht die Einzige, die etwas verbergen muss. Sie kennt Geschichten über die Ankommenden, die in tiefe Abgründe blicken lassen und doch auch Mitgefühl wecken. Julia Jost schildert in ihrem Debütroman das Aufwachsen in einer archaischen Bergwelt zwischen Stammtisch und Beichtstuhl – und wie man hier als querstehendes Kind überlebt und sich der vorgegebenen Ordnung widersetzt: dank einer zärtlichen Freundschaft und durch ein wildes, überbordendes Erzählen, das die Wirklichkeit besser macht, als sie ist.

Autor / Autorin: Jost, Julia

Julia Jost, geboren 1982 in Kärnten, Österreich, studierte Philosophie, Bildhauerei und Theaterregie. Sie arbeitete als Regisseurin und Dramaturgin in der freien Szene sowie u. a. am Thalia Theater Hamburg. 2019 wurde sie für einen Auszug aus Wo der spitzeste Zahn der Karawanken … mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet. Ihr Theaterstück ROM feiert im April 2024 am Volkstheater Wien Premiere. Julia Jost lebt in Wien und Berlin.

Kritik: wochentaz

»[Josts Debüt] lädt zur Zeitreise ins toxische politische Klima Kärntens der 1990er Jahre, wo zwischen der Idiotie des Landlebens und dem Einbruch der Moderne, zwischen Nazi-Nostalgie und neureichem Geschäftssinn das aufkommt, was man später Rechtspopulismus nennt und was nicht nur in Österreich lange Schatten wirft.«

Kritik: DIE ZEIT

»Ein mehr als respektables Debüt im aufgewühlten Gegenwartsdreieck zwischen Queerness, Rechtspopulismus und Abschied von den Boomern ist Julia Jost ... gelungen.«

Kritik: Neue Zürcher Zeitung

»Sehr intensiv und so detailnah, dass man dahinter wesentlich selbsterlebte Elemente vermutet, wird eine Familiengeschichte erzählt.«

Kritik: Süddeutsche Zeitung

»[Josts] Sound, ihr Lauf durch die Dorfbiografien sind atemberaubend.«

Kritik: Deutschlandfunk Büchermarkt

»Ein Buch von rätselhafter Sogkraft, das einem viel abverlangt – und noch mehr Freude bereitet.«

Kritik: Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Julia Jost ist es mit ihrem Erstling gelungen, in einer turbulent-burlesken, plastischen Geschichte die Identitäts - suche eines pubertierenden Kindes und die Kritik an einer verlogenen Gesellschaft zur Sprache zu bringen. Es ist die Geschichte einer schwierigen Selbst findung, die ohne einen Beiklang von Moral auskommt.«

Kritik: Der Standard, Wien

»... dicht, flott und schillernd.«

Kritik: ORF

»Im Zentrum [dieses Romans] steht die gewitzt-boshafte Sprache einer Autorin, von der man noch viel hören wird.«

Kritik: Ruhr Nachrichten und Münstersche Zeitung

»Jost erzählt mit heiterer Bösartigkeit. ... Genial.«

Kritik: NDR Kultur

»Der Roman von Julia Jost ist sprachlich brillant, unbestechlich in seiner Wahrhaftigkeit und eine literarische Sensation.«

Kritik: ORF Zeit im Bild (ZIB)

»Den Roman auf die politische Dimension zu reduzieren, wäre verfehlt. Im Zentrum steht die gewitzt-boshafte Sprache einer Autorin, von der man noch viel hören wird.«

Kritik: WDR 5

»Wer die Kunst des selbstironischen Faubilierens liebt oder Schalk für eine dynamische Kraft hält, sich am eigenen Schopf aus einem Sumpf zu ziehen, der und dem sei dieser durchkomponierte Ausflug in die Welt unter den Karawanken wärmstens ans Herz gelegt.«

Stichwörter:

Entspannen, Deutsche Literatur, Belletristik, Hardcover, Softcover / Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945), Familienleben, Dorfleben, Coming-of-Age, sexuelle Identität, Homosexualität, Kindheit, erste Liebe, Nationalismus, Kärnten, Ingeborg-Bachmann-Preis, aktuelles Buch, Antiheimat-Literatur, Antiheimat-Roman, Bücher Neuerscheinungen, Booktok, Neuerscheinungen, Bürgertum, neues Buch, Das flüssige Land, Dunkelblum, Elfriede Jelinek, Faschismus, FPÖ, Fremdenfeindlichkeit, Gender, Gratschbacher Hof, Jörg Haider, Josef Winkler, Kapitalismus, Katholizismus, Maja Haderlap, Nationalsozialismus, NSDAP, Partisanen, Peter Handke, Slowenien, Stubenhof, Tomboy, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Heranwachsen, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Soziales, Dörfer, Landgemeinden, Moderne und zeitgenössische Belletristik: allgemein und literarisch, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Regionalroman, Kärnten, ca. 1990 bis ca. 1999, Bezug zu LGBTQ+ Menschen, In Bezug auf Neun- bis Zwölfjährige

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